Gemeinnütziger Verein
Projekt YLUS - Templerforschung e.V.
An den Heiligen Stuhl
Papst Benedikt XVI.
00120 Vatikanstaat
Wien, 2006 11 15
Hochverehrter Heiliger Vater!
Als bekannt wurde, dass Sie sich als Papst für den Namen Benedikt entschieden haben, war die Freude bei uns groß. Sicher haben Sie jeden einzelnen Ihrer Vorgänger genau geprüft und beurteilt, ob diese würdigen Vorgänger Ihren hohen Ansprüchen auch gerecht wurden.
Wir möchten auf Papst Benedikt XI. verweisen. Er war enger Vertrauter von Papst
Bonifaz VIII. und musste miterleben, wie Bonifaz, der große Kirchenlehrer, von den Schergen des französischen Königs misshandelt wurde und an diesen zugefügten Verletzungen bald darauf starb. Als er selbst danach zum Papst gewählt wurde, wählte er aus Hochachtung für seinen Vorgänger, dessen Vornahmen Benedikt (Caetani).
Papst Benedikt XI. wusste, dass der französische König Philipp IV. den unbeugsamen Papst Bonifaz VIII. aus dem Weg schaffen wollte und war Zeuge bei diesem Verbrechen geworden. Um das Papsttum aus dem Streit zwischen Bonifaz VIII. und Philipp IV. herauszuführen, hob er den Bann gegen den französischen König auf. Leider war seine Regentschaft kurz. Er wurde vergiftet und damit war der Weg frei, für einen Papst, den Philipp IV. einsetzen ließ.
Nun sollte aber an allen Rache genommen werden, die Bonifaz VIII. treu zur Seite standen. Es traf vor allem den Templerorden, der stets papsttreu und gehorsam seinem obersten Befehlshaber, dem Papst, ergeben war. Der Prozess gegen den Templerorden und das daraus resultierende Urteil, konnte nur deshalb erfolgen, weil Papst Klemens V. sich in der Gewalt des französischen Königs befand und deshalb keine andere Entscheidung treffen dufte.
Niemals haben die Tempelritter die ihnen zur Last gelegten Verbrechen begangen. Sie setzten sich im Gegenteil 200 Jahre lang für die Sicherheit der christlichen Pilger ein, und haben Gesellschaft, Bauwesen und Wirtschaft jener Zeit maßgeblich geprägt. Der Bann gegen den Templerorden und dessen Auflösung, traf die christlichen Herrscher selbst am meisten. Der anfängliche wirtschaftliche Gewinn, den einige Herrscher durch die Besitznahme von Templereigentum lukrieren konnten, schlug bald in das Gegenteil um, denn der Orden der Tempelritter fehlte auf allen Gebieten.
Sicher wäre Europa ohne Templerorden heute nicht mehr christlich. Den Tempelrittern war es gelungen, Glaube und Wissenschaft zu verbinden, auch die Wirtschaft nach christlichen Grundsätzen zu betreiben, und dies stellte 200 Jahre lang ein bemerkenswertes Erfolgsmodell dar.
Es war großes Unrecht, den Templerorden aufzulösen. Wie sehr man ihn vermisste, merkte man schon bald, doch waren „70 Jahre Babylonische Gefangenschaft“ der Päpste in Frankreich eine solch lange Zeitspanne, dass danach nur mehr wenige daran dachten, den Orden wegen seiner Unschuld rehabilitieren zu wollen.
Nahezu täglich erfahren wir aus den diversen Medien alte, aber auch neu formulierte Verleumdungen über den Orden der Tempelritter. Niemand fühlt sich bemüßigt, für den Orden einzutreten, weil vor allem durch die Prozessprotokolle scheinbar die Schuld der Tempelritter bewiesen ist. Diese Beurteilung ist unhaltbar, da sofort nach der Verhaftung der Templer in Frankreich, die Folter eingesetzt wurde. Viele Dokumente des Ordens wurden von den Tempelrittern selbst in Sicherheit verbracht. Wohin? Sicher nicht zum Papst nach Avignon und auch nicht nach Rom, sondern bestimmt einiges in das heutige Österreich, denn König Albrecht I. war der große Gegner des französischen Königs Philipp IV. Hier galt das Sprichwort: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.
Hochverehrter Heiliger Vater!
Wie sehr hat sich die Einstellung der Menschen zum katholischen Glauben in den letzten 50 Jahren verändert. Wer öffentlich für seinen katholischen Glauben eintritt, wird lächerlich gemacht, anderen Glaubensrichtungen hingegen wird größte Hochachtung gezollt. Woran mag dies liegen? Vielleicht daran, dass Unrecht nie vergeht, sondern immer weiter wirkt. Deshalb bitten wir Sie inständig, den unschuldigen Rittern des Templerordens Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, und den Bann gegen den Orden aufzuheben. Wir selbst haben sicher nicht die Absicht, einen neuen „Orden der Tempelritter“ zu gründen. Wir wissen aber, dass die Dokumente der Tempelritter erst wieder auftauchen werden, sobald der Bann gegen den Orden nicht mehr besteht. Die christliche Welt könnte an Hand der schriftlichen Unterlagen des Templerordens, viele Unwahrheiten beseitigen. Ein neues Selbstverständnis könnte entstehen, wenn es vielen Menschen wieder bewusst würde, dass die heutige europäische Kultur ihre Wurzeln vorwiegend im Christentum hat. Viele absichtliche Verfälschungen könnten aufgedeckt werden, und damit könnten sich wieder mehr Leute mit ihrem katholischen Glauben identifizieren. Jeder neue Aufbruch birgt Gefahren in sich, jedes Nichthandeln nicht minder.
Als Anhang liegt eine kleine Abhandlung über Simon Petrus, den ersten Papst der Christenheit bei. Auch ihm wird seit langer Zeit eine völlig unrichtige charakterliche Schwäche vorgeworfen. Wir Christen wissen, dass mit dem irdischen Tod nichts beendet ist, denn wir leben und wirken weiter. Bestehendes Unrecht kann daher nicht vergehen und nicht vergeben werden. Deshalb bitten wir inständig, das Unrecht, welches den Tempelrittern zugefügt wurde, zu beseitigen und den im Jahre 1312 ausgesprochenen Bann gegen den Orden aufzuheben. Die devote Haltung mancher Stellen gegenüber den sich in Europa ausbreitenden anderen Religionen, sollte nicht widerspruchslos und untätig hingenommen werden, Ungeschmälerte Menschenrechte, Humanität und Nächstenliebe sind christliche Prinzipien, die nicht unter dem Vorwand von Toleranz preisgegeben werden dürfen. Wir wollen auf eigene Kosten eine romanische Kapelle im Stile der Templerkirchen errichten. Damit soll auch anderen Gläubigen die Scheu genommen werden, sich wieder öffentlich zum katholischen Glauben zu bekennen. Mit dem Bau der Kapelle soll aber auch die Bitte verbunden sein, den Bann gegen den Orden aufzuheben.
Mit vorzüglicher Hochachtung