Wie wir aus der Presse entnehmen konnten, wird der Heilige Vater, Papst Benedikt VI., bei seinem Aufenthalt in Österreich, auch das Zisterzienserstift Heiligenkreuz im Wienerwald besuchen. Ein Orden, der jahrhundertelang besteht und dem es gelungen ist, seine Reputation zu bewahren. Zumindest insofern, als Vorkommnisse aus der unmittelbaren Vergangenheit, offenbar keinen Zusammenhang mehr mit dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz erkennen lassen.

Es sind dies die verbrecherischen Handlungen von Ordensbruder Pater Adolf Lanz alias Jörg Lanz von Liebenfels. Dass Lanz Zisterzienser war, hat die Geschichte längst vergessen, dass er den Neutemplerorden gründete, blieb jedoch in der Erinnerung erhalten.

Wir beziehen uns auf die Biographie von Prof. Dr. Wilfried Daim mit dem Titel:
„Der Mann, der Hitler die Ideen gab – Jörg Lanz von Liebenfels“ Ueberreuter, 1994, ISBN 3-8000-3574-X

Adolf Lanz stammte aus einfachsten Verhältnissen und wurde am 19. Juli 1874 in Wien-Penzing geboren, sein Vater hieß Johann Lanz und war Lehrer, seine Mutter hieß Katharina, geborene Hoffenreich.
Schon während seiner Schulzeit schrieb Adolf Lanz in einem Aufsatz, dass er seit seiner Kinderjahre sich sehnlichst wünschte, ein Tempeleise zu werden und eine Tempeleisenburg, oder mehrere zu besitzen und wiederherzustellen. Die große Begeisterung von Adolf Lanz für die Tempelritter, mag ihn wohl bewogen haben, in das Stift Heiligenkreuz einzutreten, weil dieser das Flair eines alten Ordens hatte. Einem Ritterorden konnte er nicht beitreten, dazu hätte er tatsächlich Adeliger sein müssen.

Mit 19 Jahren, am 31. Juli 1893, trat er als Novize in die Zisterzienserabtei in Heiligenkreuz ein. Er erhielt den Ordensnamen „Georg“.
Profeß am 12. September 1897, Primiz am 15. August 1898, Lehrer im Stiftskonvikt vom
19. September 1898 – 27. April 1899.
Adolf Lanz hatte in Heiligenkreuz als Novizenmeister Nivard Schlögl, der angeblich als überzeugter Antisemit galt, und dem großer Einfluss auf Lanz zugeschrieben wurde.

Der Austritt von Adolf Lanz am 27. April 1899 aus dem Zisterzienserorden wird in dem Verzeichnis der Mönche in Heiligenkreuz so beschrieben, Zitat aus einer Übersetzung aus dem Lateinischen: „Der Lüge der Welt ergeben und von fleischlicher Liebe erfasst, warf er am 27. April 1899 das Mönchsgewand und die Priesterwürde, vielleicht auch den katholischen als auch den christlichen Glauben von sich und fiel schändlich ab.“

Diese eindeutige Charakterisierung hinderte Adolf Lanz hingegen nicht, sich weiterhin als einen Gesalbten auszugeben. Auch tauschte er seinen Taufnamen gegen seinen Ordensnamen, und wählte die deutsche Form von Georg, nämlich Jörg. Dass Adolf Lanz den „Orden des Neuen Tempels“ gründete, lässt darauf schließen, dass seine Klosterweihe gut zum Bild seines Templerideales passte, denn auch der Zisterzienserorden war bei seiner Gründung ein „Herrenorden“ gewesen.

Im Jahre 1907 kaufte und restaurierte er die Ruine Werfenstein als Ordensburg für den „Orden des Neuen Tempels“ und zu Weihnachten des Jahres wurde auf dieser Burg zum ersten Mal eine Hakenkreuzfahne in Österreich gehisst.

Jahre später fälschte er nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Geburtsdaten, dies offenbar deshalb, um ein passendes Horoskop für seine Anhänger produzieren zu können. Bei der Ausfüllung eines Meldezettels in Wien, nannte er sich Georg Lancz von Liebenfels, geboren 1. V. 1872 in Messina in Italien, Staatsbürgerschaft staatenlos – Vater: Baron Johann Lancz de Liebenfels, Mutter: Katharina, geb. Skala.

Ein Adelsgeschlecht namens Liebenfels existiert wirklich, jedoch hat Adolf Lanz eine entsprechende Genealogie für sich frei erfunden. Tatsächlich war Lanz nach seinem Austritt aus Heiligenkreuz mit einer Liebenfels verbunden, deren Namen er übernahm, weil er meinte, dass dieser gut zu ihm passe. Sein wichtigster Beweggrund dafür war wohl die von ihm kreierte und vertretene Rassenideologie in Verbindung mit aristokratischen Prinzipien, welche er in dem Schundblatt „Ostara“ verbreitete.

Adolf Lanz selbst erzählte dem Verfasser der Biographie, über seine persönliche Bekanntschaft mit Adolf Hitler. Dieser besuchte ihn im Jahr 1909 und erzählte ihm, dass er die Zeitschrift „Ostara“ fast regelmäßig gekauft hätte, nur würden ihm einige Nummern zur Vollständigkeit fehlen. Adolf Hitler hätte einen sehr armen Eindruck auf Lanz gemacht, deshalb schenkte ihm dieser nicht nur die fehlenden Hefte, sondern noch obendrein zwei Kronen.
In einem Schreiben von Adolf Lanz an einen Herrn Emil…in Mödling 6, vom 22. Februar 1932, teilt er seinem Freund mit: „…..Weißt Du, dass Hitler einer unserer Schüler ist. Du wirst es noch erleben, dass er und dadurch auch wir siegen und eine Bewegung entfachen werden, die die Welt erzittern macht.“

Wir sind der Meinung, dass mit dem Besuch des heiligen Vaters bei den Zisterziensern in Heiligenkreuz, ein klares Zeichen gesetzt wird. Die kriminellen Handlungen eines Einzelnen, können und dürfen nicht dazu führen, einen Orden zu vernichten. Sobald der Templerorden vom Bann befreit ist, können Leute, welche den populären Namen „Templer“ für rechtswidrige Handlungen verwenden, auch gerichtlich in die Schranken gewiesen werden.

Der abtrünnigen Zisterzienser Ordensbruder und Priester hatte einen Pseudotemplerorden gegründet und mit dessen Ideologie, dem Ansehen des Templerordens mehr geschadet hat, als viele Diskriminierungen der vorangegangenen Jahrhunderte, weil von vielen Leuten beim Thema „Templerorden“ sofort der Zusammenhang mit dem Hitlerregime hergestellt wird.

Den verbrecherischen Ideologien konnte eine Anzahl von Prominenten und Künstlern einiges abgewinnen. So dürfte die Bekanntschaft von August Strindberg mit Adolf Lanz ziemlich lange gedauert haben, was aus einem regen Briefwechsel zu entnehmen ist. Auch der altösterreichische Dichter Herzmanovsky-Orlando veröffentlichte in der „Zeitschrift für Geistes- und Wissenschaftsreform-Ariosophie“ 1932, einen Artikel, mit dem Titel: „Was ich Lanz von Liebenfels verdanke“. Diese „Prominenten“ tragen Mitschuld an der raschen Verbreitung der verbrecherischen Ideologien bei einer breiten Bevölkerung, da die Beeinflussung der Massen immer den gleichen Ablauf nimmt.

Am 13. Oktober 2007 jährt sich die Verhaftung der Templerbrüder in Paris zum 700. Mal.
Der Besuch des Heiligen Vaters in Wien, wäre eine passende Gelegenheit, dieses Unrecht in der katholischen Kirche endlich zu beseitigen. Fast scheint es wie ein mystischer Hinweis, dass die Rehabilitation des Templerordens, von Wien ausgehen könnte. Wurde doch der Bann gegen den Orden in einer kleinen Stadt in Frankreich ausgesprochen, zu Vienne.

Erst nach der Aufhebung des Bannes gegen den Templerorden wäre eine Aufarbeitung der Geschichte dieser Zeitepoche möglich und viele Erkenntnisse daraus, würden zum besseren Verständnis der europäischen Kultur gewonnen. Der eminent wichtige Stellenwert der katholischen Kirche und des christlichen Glaubens für die gesellschaftliche Entwicklung Europas könnte damit vielen Menschen wieder klar gemacht werden.

Ist es nicht bezeichnend, dass das Schicksal des Templerordens, noch immer Menschen zutiefst berührt, und sie dazu bewegt, die Unschuld der Ordensbrüder zu beweisen und die Ehre dieser untadeligen Katholiken wieder herzustellen? Kein Priester kann und darf unter diesen Umständen – der Bann gegen den Templerorden gilt noch - bei einer Rehabilitation der Templerbrüder mitwirken. Es war sogar äußerst schwierig, am 13. Oktober 2006, dem Jahrestag der Verhaftung, eine Gedenkmesse für den Templerorden lesen zu lassen.

Unsere Frage an den Heiligen Vater sind nun:
Was ist erforderlich, damit der Bann gegen den Templerorden aufgehoben wird? Wie hoch sind die Kosten dafür?
Wie viele Menschen müssen sich mit einem Bittgesuch an den Heiliger Vater wenden, damit der Bann gegen den Templerorden aufgehoben wird?

Wenn auch Sie, liebe Leserin und Leser, daran beteiligt sein wollen, dass der Bann gegen den Templerorden aufgehoben wird, richten Sie bitte ein diesbezügliches Schreiben:
An den Heiligen Stuhl
Papst Benedikt XVI
00120 Vatikanstaat.
Der Heilige Vater wird sich sicherlich dem Wunsch vieler Menschen in dieser Hinsicht nicht verschließen.